Falko Warmt
Malerei und Plastiken

 

 


 

Werke

Materialbilder bis 2002
Materialbilder ab 2003
Plastiken
Flexmen
Aquarelle und Zeichnungen

Informationen

Kurzbiographie
Ausstellungen
Werke in öffentlichen Museen
Bibliographie

Texte

Hans Lehmann, 1987
Jürgen Raap, 1997
Interview mit dem Künstler, 2003
Armin Hauer, 2010
Armin Hauer, 2011
Christoph Poche, 2012
Hendrikje Warmt - Falko Warmt, Restwelten 2012
Christoph Poche, 2013

Presse/ Pressetexte

Kontakt

 

 

Jürgen Raap:
Falko Warmt,
Galerie Ostowar, Köln 1997

 

Gewiß sind die Arbeiten von Falko Warmt mal eindeutig der Malerei, mal eindeutig der Skulptur zugeordnet: Dimensionen sind konkret fassbar, und damit auch die Zuordnung des jeweiligen Werkes zur Präsentation an der Wand oder im Raum. Dennoch – bei seinen bemalten Plastiken aus Eisengeflecht auf einem Holzsockel hat die Farbe einen malerischen Eigenwert, verselbständigt sich gegenüber dem Material und der Form. Und wenn Falko Warmt andererseits bei seinen Bildern Japanpapier auf die Leinwand aufzieht, dem Malgrund Stroh hinzufügt oder Tapeten als Bildträger wählt, dann bekommen diese Bilder eine haptische Qualität, hat hier das Material seine pointierte Wertigkeit gegenüber der Form und der Farbe.

Die sensuellen und taktischen Qualitäten von Material bestimmen ganz wesentlich das künstlerische Interesse Warmts: ihre Auswahl erfolgt nicht nur nach dem Kriterium der formal-bildnerischen Eignung (Japanpapier bedarf bekanntlich einer anderen ’technischen’ Behandlung beim Malen als Packpapier, Farbe haftet auf Eisen anders als auf Holz), sondern das Endprodukt des bildnerischen Prozesses, das fertige Bild enthält immer auch Verweise auf den alltagskulturell-zivilsatorischen Hintergrund – Stroh ’wirkt’ natürlich ländlich, Eisen hat eine industriegeschichtliche Aura. Mit dem Wort ’Sensus’ für Sinn hängt etymologisch das französische Wort ’Sentiment’ zusammen, das dort andere Bedeutungsnuancen enthält als das deutsche ’sentimental’.

Die Eigenästhetik des Materials und damit auch dessen spezifische sentiment-gebundene Aura erfahren zwar eine farbliche Verfremdung, behaupten sich dennoch innerhalb der Form-Inhalts-Beziehungen im jeweiligen Werk mit einem hohen Grad an Materialauthentizität. Auch in den Bildern erscheint die Materialität der Farbe als etwas Bestimmendes; der Umgang mit ihr ist mehr als lediglich Reflexion eines stofflich-technischen Mittels. In manchen früheren Werken wird die Farbe bisweilen noch impressionistisch anmutend behandelt (etwa in einem der ’Manöverbilder’, 1985), später mit expressivem Duktus eingesetzt, und bei dem ’Totentanz’-Bildern (1993) sieht es auf dem ersten Blick so aus, als ob der Form Vorrang gegeben wird, aber nur auf den ersten Blick.

Die Fragilität der skulpturalen Form, das Dünne und Filigrane, mitunter zerbrechlich Wirkende hat in der Malerei eine individualistische Entsprechung: es sind luftig wirkende Strichelungen, es sind manchmal kalligrafisch anmutende Geflechte, röntgenhaft-transparente Skelette (’Kommende’).

Formale Aufbrechungen und formale Verdichtungen zu Strukturen , manchmal auch ’Strich-Knäueln’, reduzierte Andeutungen von Kreisen oder Rädern, vage Umrisse von Köpfen, verschwimmende Körperteile (bei der Werkserie ’Kommender’) bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion. …

 

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